Probeseiten
Inhaltsverzeichnis
1 Die Note C in fünf Oktaven
1.1 Noten-Tasten-Überblick 1
1.2 Die Note C im Violinschlüssel: c1 - c2 - c3
1.3 Die Note C im Bassschlüssel: C - c - c1
1.4 Abwechselnd mit beiden Händen
1.5 Längere Melodien mit Umgreifen
1.6 Notenrätsel
1.7 Rhythmustraining 1
1.8 Melodien mit Rhythmus
2 Die Note G in vier Oktaven
2.1 Noten-Tasten-Überblick 2
2.2 Die Note G im Violinschlüssel: g1 - g2
2.3 Die Note G im Bassschlüssel: G - g
2.4 Abwechselnd mit beiden Händen
2.5 Notenrätsel
2.6 Rhythmustraining 2
2.7 Melodien mit Rhythmus
2.8 Zweihändige Übungen
2.9 Notenrätsel
3 Intervalle 1 – Sekunden und Terzen
3.1 Terzen finden
3.2 Abwechselnd mit beiden Händen
3.3 Bekannte Melodien
3.4 Dreiklänge /Akkorde
3.5 Zweihändige Stücke
4 Intervalle 2 – Quarten und Quinten
4.1 Vorübungen
4.2 Intervalle harmonisch
4.3 Intervalle melodisch
4.4 Melodien mit einem größeren Intervall
4.5 Zweihändige Übungen
4.6 Zusammenklänge (Zweiklänge) in einer Hand
5 Die Versetzungszeichen
5.1 Spielen und hören 1
5.2 Die chromatische Tonleiter
5.3 Jede schwarze Taste hat zwei Namen
5.4 Spielen und hören 2 – die Dur-Tonleiter
5.5 Erste Übungen mit Versetzungszeichen
5.6 Wieder im Takt
5.7 Längere Melodien
5.8 Zweihändige Stücke
5.9 Spielen und hören 3 – Akkordexperiment
6 Finale
6.1 Rhythmustraining 3
6.2 G-Dur und g-Moll
6.3 Pentatonisches Klangspiel
6.4 Rhythm & Blues
6.5 Verträumtes Klangspiel 1
6.6 Verträumtes Klangspiel 2
6.7 Fröhliches Stück mit traurigem Schluss
6.8 Melancholisch
6.9 Verträumtes Klangspiel 3
Rezensionen
In der Reihe «Tastenforscher» ist im Holzschuhverlag eine weitere wertvolle Publikation erschienen. Guido Klaus weiss als Korrepetitor und Kapellmeister um die Bedeutung der Fähigkeit, vom Blatt zu spielen. Als Pädagoge setzt er sich dafür ein, dass das Blattspiel von Anfang an mit einbezogen wird, um das Spiel nach Ohr und das Lernen durch Nachahmung zu unterstützen. Dabei verfolgt er das Ziel, die Lernenden zu einer oft fehlenden musikalischen Selbständigkeit hinzuführen.
Das Heft ist klar strukturiert und in der Progression geschickt aufgebaut. Mir gefällt, dass Klaus zuerst den grossen Noten-Tasten-Überblick gibt und mit den Noten C und G gleich die ganze Tastatur mit Leseübungen ohne festen Puls erkunden lässt. Das Erkennen von kleinen Tongruppen in Kombination mit dem fliessenden Vorauslesen des nächsten Anfangstones soll das zusammenfassende Lesen als Grundfertigkeit fördern. Ergänzend dazu gibt es Abschnitte mit blossem Rhythmustraining, bevor dann Tonhöhe und Rhythmus in kleinen einstimmigen, später zweistimmigen Melodien zusammengefügt werden.
Eine weitere Basiskompetenz für flüssiges Lesen ist das Erkennen und Greifen von einzelnen Intervallbildern und Dreiklängen. Dazu gibt es zahlreiche Übungsbeispiele und Notenrätsel. Nach der theoretischen Einführung der Versetzungszeichen sollen sie in Tonleitern nach Gehör gesetzt werden. Die Bedeutung des aktiven Hörens für das Blattlesen kann nicht genug betont werden.
Dieses Heft wendet sich wohl eher an ältere Kinder und Jugendliche und eignet sich auch im Unterricht bestens als Eröffnung, als Rhythmisierung oder für «faule Wochen», in denen nicht genug geübt werden konnte.
Stefan Furter - Schweizer Musikzeitung Januar/Februar 2024
„Tastenforscher“ ist eine Heftreihe für lernende Pianisten, die sich den Themen widmet, die in den meisten etablierten Klavierschulen etwas zu kurz kommen. Die Autoren Martina Hussmann und Guido Klaus veröffentlichten bereits Hefte wie „Kreative Übungen für eine sichere Klaviertechnik“ und „Liedbegleitung nach Akkordsymbolen“. Jetzt hat Guido Klaus ein weiteres Heft dem „Blattspiel“ gewidmet, ein im Unterricht oft vernachlässigtes Thema.
In dem Heft geht es um „Blattspieltraining von Anfang an“, genauer um „Noten, Intervalle und Rhythmus“. Im Vorwort erläutert Klaus seine Intention und benennt das Problem, dass junge Schüler oft gar nicht nach Noten spielen, sondern nach einer Mischung aus Notenbild, Fingersatz, Gehör, Imitation und Nachahmung. Auch das spontane und sichere Notenlesen muss geübt, gehegt und gepflegt werden und kommt doch meist zu kurz, weil es eben nicht unter Aufsicht des Lehrers, sondern zuhause in der Abgeschiedenheit, oft alleine im Zimmer stattfindet. Für das Üben des Blattspiels im Unterricht sind die sogenannten „faulen Wochen“ geradezu ideal, damit meint Klaus die Phasen, in denen der Schüler aus schulischen oder sonstigen Gründen nicht üben kann/will, also nicht vorbereitet ist, beste Voraussetzung für spontanes Blattspiel also.
Das Heft setzt in sechs Kapiteln verschiedene Schwerpunkte, beginnt sehr leicht und arbeitet sich voran: Note C in fünf Oktaven, Note G in vier Oktaven, Intervalle: Sekunden & Terzen, Intervalle: Quarten & Quinten, Versetzungszeichen, Finale (diverses). Schwierigkeitsgrad ist einfach und richtet sich an Anfänger und untere Mittelstufe, es gibt rhythmuslose Linien, Übungen für zwei Hände, Passagen über, unter und zwischen den Systemen. Fingersätze werden spärlich, aber ausreichend angegeben. Insgesamt überzeugt das Konzept im vollen Umfang, es ist wünschenswert, dass noch ein weiterführender zweiter Band erscheint.
Fazit: Ein Heft, das bei jedem Klavierlehrer als Plan B auf dem Klavier liegen sollte. Eignet sich nicht unbedingt zur Anschaffung für Lernende, aber ist sehr hilfreich für eben jene „faulen Wochen“, in denen man den Schüler sinnvoll beschäftigen, aber nicht weitergehend belasten will. Dicke Empfehlung!
Dennis Schütze Blog: Pop Musik Kultur, http://www.dennisschuetze.de/blog